Das tapfere Schneiderlein und die Veränderung der Welt

Dein Denken verändert die Welt

Sie sind sehr lästig in dieser Welt. Schmeißfliegen. Sie belagern mein Marmeladenbrot und lassen sich einfach nicht davonjagen. Da holt man doch gern die Fliegenklatsche raus und schlägt zu. Aber ich bin, ehrlich gesagt, noch nie auf die Idee gekommen, mich damit zu brüsten, wie viele Fliegen ich schon erwischt habe. Der Schneider aus Grimms Märchen dachte da anders. Er konnte gleich sieben Fliegen auf einen Streich erschlagen und war absolut von sich selbst begeistert. So sehr, dass er sich einen Gürtel nähte und „Sieben auf einen Streich“ darauf stickte. Sein Denken veränderte sich in Bezug auf sich selbst radikal. Der kleine Schneider in seiner engen Wohnung mit begrenztem Denken und begrenztem Budget gab es nicht mehr. Sein bisheriges Leben kam ihm jetzt viel zu eng und klein vor.

Fake it until you make it

Das tapfere Schneiderlein musste raus aus diesen Begrenzungen seiner bisherigen Welt. Er verließ sein altes Leben und seinen Beruf. Nichts außer einem alten Käse und natürlich seinem neuen Gürtel nahm er mit, als er in die Welt hinauszog. Unbedingt in seine Größe kommen, ja das wollte er. Die alte Komfortzone gab es nicht mehr. Neues erleben und entdecken war sein Ziel. Er war so von sich selbst überzeugt und glaubte ganz fest an seine Tapferkeit.

Nicht einmal dachte er: „Hoffentlich merkt keiner, dass ich eigentlich nichts kann und überhaupt nicht mutig bin. Ich bin ja nur ein kleiner unbedeutender Schneider aus der Provinz. Es waren ja nur Fliegen, die ich getötet habe.“ Er redete sich selbst so gut ein, dass er absolut erfolgreich und stark sei, dass er es selber am meisten glaubte. Mit einem kleinlichen Denken hätte der Schneider auch nicht den Riesen besiegt, der ihm als erstes auf seiner Reise in die große weite Welt begegnet ist.

Hochstapler, Lügner oder Angeber?

Das Denken ist wirklich entscheidend für meinen Erfolg und meine Taten. Gerade Frauen leiden gern unter dem sogenannten „Hochstaplersyndrom“. Sie haben furchtbar Angst, dass jemand entdecken könnte, dass sie eigentlich nichts können und nichts sind. Dabei stimmt das gar nicht. Diese Frauen sind Expertinnen mit mehreren Ausbildungen und überhaupt keine Hochstaplerinnen. Dieser Schneider macht vor, wie es geht. Er gibt vor, auch vor sich selbst, dass er einfach klasse, erfolgreich, stark und mächtig ist.

Und am Ende ist er es dann auch: erfolgreich, stark und mächtig. Klar, verrät er niemandem, dass er da nur Fliegen erschlagen hat. Aber alle, die ihm begegnen, fragen ja auch nie nach. Sie gehen einfach davon aus, dass mit „Sieben auf einen Streich“ Menschen gemeint sind. Auch der König eines großen Reiches nimmt an, dass der Schneider ein mächtiger Kriegsherr sein muss und stellt ihn sofort an. Niemals fragt er nach, wen er da erschlagen hat, wo das passiert ist oder wie er das fertig gebracht hat. Oft lassen wir uns beeindrucken und irreführen, weil wir nur unsere Interpretation der Wirklichkeit als einzige Wahrheit zulassen. Es fehlt uns manchmal an Kreativität und Toleranz, dass es mehr als nur unsere Wahrheit geben kann.

 

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Alles ist möglich

Das Schneiderlein weckt dann bald Neid und Missgunst bei den anderen am Hof des Königs und sie wollen ihn loswerden. Mit unvorstellbar schwierigen Aufgaben schickt der König dann den Fake-Helden los, in der Hoffnung, dass dieser dabei stirbt. Als Belohnung für diese unglaublichen, fast schon unmenschlichen, Aufgaben winkt die Hälfte des Königreiches und die Hand der Prinzessin (wie so oft wird hier die Frau als Trophäe eingesetzt und wird nie gefragt, ob sie das überhaupt will, was der früheren Lebensrealität durchaus entsprach, aber das ist eine andere Geschichte…). Auch hier könnte das Schneiderlein sagen: „Ach du Sch…, ich kann doch gar nicht kämpfen. Ich bin gar nicht so stark, wie die immer alle denken. Das kriege ich nie hin.“

Aber nein, er sieht sein Ziel und läuft frohen Mutes darauf zu, weil er weiß, dass er gar nicht scheitern kann. Er ist der Held der „Sieben auf einen Streich“ erledigt hat. Er ist unbesiegbar. Ich sehe da auch eine Portion Einfalt und Naivität, die es benötigt, um erfolgreich zu sein. Auch in anderen Märchen und Erzählungen sind es oft die etwas „dümmlichen“, die am Ende siegen und glücklich sind. Und tatsächlich schafft es der kleine Schneider diese unvorstellbaren Aufgaben zu lösen, mit Witz, Cleverness und einer großen Portion Kreativität. Jetzt muss der König ihm sein halbes Königreich und seine Tochter geben.

Erfolg und Happy-End

Der Schneider ist nun König und Ehemann. Leider spricht er im Schlaf und seine Gattin findet heraus, dass er wohl aus einfachen Verhältnissen stammt und eigentlich Schneider von Beruf ist. Der Betrüger soll nun vor allen entlarvt werden. Zum Glück hat der ehemalige Schneider einen Verbündeten als Diener und mit ihm zusammen versetzen sie den König und seine Anhänger so in Angst und Schrecken, dass sie ihn von da an in Ruhe lassen. In der Welt des früheren einfachen Arbeiters und jetzigen Königs ist alles möglich. Sein Denken ist nicht begrenzt. Alles, was du dir vorstellen und denken kannst, ist möglich. Wenn du es dir nicht ausdenken kannst, wird es auch keine Realität.

 

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