Würde der Frauen
Der Weltfrauentag am 8. März ist ein Gedenktag für die Frauen und die Weiblichkeit in dieser Welt. Grundsätzlich bin ich kein Freund von Gedenktagen. Das fühlt sich für mich aufgezwungen an. Heute soll ich an Glück, Frauen, Mütter, Pyjamas, Goldfische oder Rosen denken. Aber gerade als Frau finde ich es wichtig, daran zu erinnern, dass die Frauen das Recht haben sollten, als gleichberechtigte Partner und Mitbürger leben zu dürfen. Frauen sind vollwertige und wertvolle Wesen, die komplett über ihr Leben entscheiden dürfen. Leider ist das oft Wunschdenken und keinesfalls selbstverständlich. Selbst in Deutschland, wo im Grundgesetz die Gleichberechtigung und die Menschenwürde (und nicht Männerwürde) festgeschrieben steht, sind die Frauen längst nicht den Männern gleichberechtigt.
Frauen fühlen sich minderwertig
Warum hat sich in unserer sehr modernen Gesellschaft hier in Europa nicht ein neues Frauenbild etablieren können? Warum ist in unseren weiblichen Köpfen noch nicht das selbstbewusste Denken angekommen? Warum ist tief in uns diese Minderwertigkeit verwurzelt? Dieser Zweifel an unserer Leistungsfähigkeit? In den letzten Jahrzehnten hat sich ja viel getan. Das konservative Frauenbild der Nachkriegszeit ist abgelöst worden von einer modernen Weiblichkeit. Die Frau kann für sich selbst stehen, Geld verdienen, heiraten oder ledig bleiben, Kinder bekommen oder nicht, Röcke oder Hosen tragen, Stöckelschuhe oder Sneakers.
Selbstzweifel und mangelndes Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten
Und doch nagt dieser Zweifel an den Frauen. Bin ich schön genug? Kann ich genug? Brauche ich nicht noch mehr Qualifikation und Erfahrung? Darf ich mich selbst loben? Bin ich zu egoistisch, wenn ich arbeite oder Zeit für mich einfordere? Viel hängt mit der Geschichte der Frauen zusammen und mit der Erziehung, mit der Denkweise, die vermittelt wird, ob bewusst oder unbewusst. Jahrhundertelang hat sich ein Bild geprägt, das sich nicht so leicht ändern lässt. Die Gewohnheit spielt da eine Rolle. Was ich gewöhnt bin, das ist mir vertraut (ob gut oder schlecht ist erstmal egal). Was mir vertraut ist, das kenne ich. Was ich kenne, das ist sicher. Was sicher ist, sollte ich nicht ändern, denn dann wird es ja unsicher…
Historisch geprägte Weiblichkeit
In alten Kulturen wie den Germanen gab es eine klare Rollenverteilung. Die Frauen waren die Versorgenden. Sie kümmerten sich um die Kinder, Geburten, Nahrung, Kleidung, die Nutztiere, die Pflanzen und Heilung. Auch übernahmen sie religiöse Aufgaben. Als Priesterinnen waren sie eng verbunden mit der Natur und den Göttern. Die Männer waren für den Schutz verantwortlich. Sie trafen die harten Entscheidungen um Kampf und Krieg, Gericht und Politik.
Im späten Mittelalter übernahm immer mehr die Kirche die Macht über die Gesellschaft und verurteilte die Weiblichkeit als Sünde und Verführung. Klar, dass da was hängenbleibt über die Jahrhunderte. Die Frauen mussten ihre Haare bedecken, waren komplett abhängig vom Mann und konnten selten eigene Entscheidungen treffen. In Adelskreisen war die unverheiratete Frau immer in einer Vormundschaft beim Vater oder bei männlichen Verwandten. Bei der Hochzeit ging diese Vormundschaft auf den Ehemann über. Die Frau wird quasi von einem Mann an den anderen weitergereicht. Auch in der mittelalterlichen Gesellschaft war die Rollenverteilung klar geregelt. Der Mann wird Ritter, wenn die Familie adlig war, die Frau erhält die Erziehung als perfekte Haushälterin und Unterhalterin des Mannes.
Im 19. Jahrhundert konnte die Frau sich nur über eine gute Heirat definieren. Gut angezogen, hübsch dem aktuellen Schönheitsideal gemäß aussehen, lieb, nett und folgsam sein. Zurückhaltend, nicht aufbrausend, nicht dem Mann widersprechend und perfekt in der Konversation und den Umgangsformen sollte das weibliche Wesen sein. Nur so, wurde ihr vermittelt, hat sie die Chance auf einen Ehemann. Nur so wird sie von der Gesellschaft akzeptiert. Logisch, dass das bis in unsere heutige Zeit nachschwingt. Der Vergleich mit angeblichen Konkurrentinnen um den potentiellen Ehemann. Die schönste und begehrteste Frau auf dem Ball zu sein.
Frauen, bündelt euer einzigartiges Strahlen
Wie oft vergleichen wir uns? Wir Frauen sollten uns nicht mehr vergleichen und (ab-)werten. Jede Frau darf guten Gewissens sich selbst wertschätzen, so wie sie ist. Denn wir Frauen sind geniale Schöpferinnen, wertvoll und einzigartige Diamanten. Stell dir vor: Eine wunderschöne Krone mit unzähligen Edelsteinen darauf wirkt doch auch prunkvoller und prächtiger als eine Krone mit nur einem einzigen Diamanten. Finde ich. Wenn wir Frauen zusammen strahlen als wundervolle Diamanten auf der Krone, wie könnten wir da wirken und sichtbar sein? Hört auf mit Vergleichen und Konkurrenzdenken. Tut euch zusammen und strahlt. Zeigt zusammen eure Weiblichkeit.
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