Ballett und das Vergleichen der Körper
Ich mache jeden Tag Yoga. Wenn ich Zeit habe, sogar zweimal am Tag. Ich bin Bewegung gewöhnt, ich brauche sie sogar. Als ich im Kindergartenalter war, habe ich schon mit Ballett angefangen. Als Jugendliche war ich ein paar Jahre auf der Tanz-Akademie, später machte ich Tanzsport, ich war in einer Standardformation und war Mitglied in Fitnessstudios. Vor ca. 10 Jahren, ich weiß gar nicht mehr wann genau, kam Yoga in mein Leben. Wohl sehr schleichend, denn sonst wüsste ich den Zeitpunkt. Damals verglich ich Yoga noch zu sehr mit meinem Ballettunterricht. Grundsätzlich sind Ballett und Yoga ähnlich, aber doch grundverschieden. Bei beiden geht es um die korrekte Ausführung der Positionen, um Körperarbeit.
Ballett hat besonders eine Außenwirkung, denn es ist in erster Linie ein Bühnensport, während Yoga für mich der Weg nach innen repräsentiert. Im Ballett präsentiere ich meinen Körper nach außen. Wie weit kann ich in die Dehnung gehen, wie hoch kann ich mein Bein heben, wie viele Pirouetten oder Fouettes schaffe ich hintereinander, wie lang kann ich in der Balance stehen, wie weit bin ich im „en dehors“? Deshalb vergleichen sich viele Tänzer und man ist stark der Kritik ausgesetzt. Wie sehr beim Ballett Äußerlichkeiten wichtig sind, merkt man zum Beispiel daran, dass es dunkelhäutige Tänzerinnen im strengen klassischen Ballett, wie Schwanensee, schwer haben, besetzt zu werden. Die Tänzerin Misty Copeland hat da vor ein paar Jahren eine Lanze gebrochen.
Yoga, der Weg und das Ziel
Yoga habe ich anfangs also auch so gesehen. Vergleichen, wie tief ich die Dehnung schaffe, wie lange ich eine Position halten kann und wieviel ich mir zumute. Im Ballett hört man oft nicht auf die Signale des Körpers und zieht sich dann Verletzungen zu. Man will über sich hinauswachsen und ist ständig mit sich selbst und den anderen in Konkurrenz. Schnell habe ich gemerkt, dass Yoga da wirklich anders ist. Wenn ich in die Dehnung gehe oder eine Position halte, dann atme ich, lass mich vom Flow erfassen und spüre ganz intensiv meinen Körper. Ich vergleiche mich aber nicht mit anderen. Was die anderen können oder nicht können, ist nicht wichtig. Das sind die anderen. Mit einem anderen Körper und einer anderen Geschichte. Ich bin ich. Und ich kann mich beim Yoga entdecken und weiterentwickeln.
Ich nehme den Zwang raus und tue nur, was ich kann und mir gut tut. Gleichzeitig stagniere ich nicht, sondern übe stetig, um die Asanas noch intensiver zu fühlen, um noch mehr auf meinen Atem zu hören, um noch mehr Körper, Geist und Seele zu verbinden. Ich gehe immer nur so weit, wie es sich für mich gut anfühlt. Das kann heute ganz anders als gestern sein und wieder anders morgen. Meine Tagesform und meine Energien sind nie gleich. Was ich festgestellt habe, umso mehr ich loslassen kann, desto tiefer kann ich in die Dehnung gehen. Ich öffne mich und vertraue. Ich zwinge mich nicht in die tiefere Dehnung, ich vereinige meinen Atem mit dem Körper, schließe die Augen und visualisiere, wohin ich will. Der Rest ist Loslassen.
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Yoga und die 5 Punkte des Erfolgs
Ich habe 5 Punkte zusammengestellt, wie ich meine Erfahrungen aus den Yogalessons auch auf den Alltag übertragen kann:
- Hör auf dich zu vergleichen. Sieh andere nie als Konkurrenz an. Lernt voneinander, tauscht euch aus und zeigt eure gegenseitige Wertschätzung. Fragt nach, wie die andere ein Ziel erreicht haben. Gebt euch Tipps und Hilfestellung.
- Lass die Angst los, nimm den Zwang raus. Atme und vertraue. Denk nicht: „Ich muss das unbedingt schaffen. Alle anderen können das, nur ich bin zu blöd dazu.“ Nein. Denke lieber: „Ich bin einzigartig. Alle anderen sind es auch. Sie sind an einer anderen Stelle in der Entwicklung, haben das womöglich schon 10 Jahre länger als ich gemacht.“ Lass alles los. Atme und entspanne. Gehe relaxt und ohne Erwartung in die Praxis.
- Komm ins Tun. Lies nicht das x-te Buch oder warte, bis der Zeitpunkt günstig oder du mehr Zeit haben wirst. Kauf dir auch nicht das perfekte Outfit, ohne das es deiner Meinung nach nicht geht. Sei du selbst. Einfach du. Mach dein Ding, aber mach es! Jetzt.
- Visualisiere dein Ziel. Wohin willst du? Wo siehst du dich? Fühle es, spüre die Freude.
- Genieße das Gefühl. Genieße das Leben. Freu dich. Lache. Spüre dich und deinen Körper. Hab Spaß. Belohn dich. Finde einen positiven Zugang zu dir. Mach dich nicht fertig. Sondern freu dich einfach und sage zu allem „Danke“. So wie wir am Ende der Yogastunde uns bei uns und unserem Lehrer bedanken. Namasté.
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Bleib gesund.