Liebst du auch so sehr Burgen wie ich? Teilweise als Ruine oder auch saniert und sogar bewohnbar sind sie Magnete für Touristen. Idyllisch liegen sie auf Bergen, in Wäldern oder an Flüssen. Ich bin auch Opfer dieser verklärten Burgenromantik, die es seit dem Zeitalter der Romantik im 19. Jahrhundert gibt. Zudem liebe ich Geschichte und hatte sogar als Studentin ein Seminar in Kunstgeschichte absolviert mit dem Thema Burgen. Festivals und Konzerte finden im Schatten der Burgen statt und bieten die besondere Kulisse für Zuschauer und Bands. Ja. Wirklich schön. Aber eigentlich müssten wir die Energie der Angst noch spüren, die auf diesen Burgen geherrscht hat.
Burgen sind Bollwerke der Angst.
Warum hat man Burgen gebaut? Bestimmt nicht, um von oben eine besonders schöne Aussicht zu genießen und die Immobilienpreise in die Höhe zu treiben. Burgen sind die sichtbar gewordene Angst. Hoch oben oder schwer zugänglich gebaut mit dem „Rücken zur (Berg-)Wand“ und die Fernsicht auf den Feind dienten sie nur dem Schutz und der Verteidigung gegen potentielle Eroberer. Mit dicken Mauern, kleinen Schießscharten, Zinnen und Türmen grenzten sich die Menschen ab und mauerten sich ein, um im Notfall verteidigungs- und kampfbereit zu sein. Die Menschen lebten in ständiger Angst und Alarmbereitschaft und nahmen Entbehrungen in Kauf, die dieses karge und wenig angenehme Burgleben mit sich brachte. Annehmlichkeiten gab es kaum, denn alles war nur darauf ausgerichtet, zu verteidigen und zu kämpfen. Jederzeit konnte der Feind auftauchen und den Besitz streitig machen. Im Mittelalter beherrschte die Angst die Menschen. Angst vor Krieg, Krankheit, Tod, Bestrafung, Kirche, König und Gott. Die Energie war allumfassend und viral. Und die Burgen sind die letzten Zeugen dieses Zeitalters der Angst.
Und? Wie geht’s dir? Bist du auch von der Angst beherrscht? Sitzt du da und duckst dich? Fühlst du dich hilflos ausgeliefert? Wie ein Spielball der Mächte? Dann willst du dich bestimmt schützen. Schutz erreichst du am besten, indem du Grenzen absteckst und Mauern baust. Und indem du dich mit Waffengewalt verteidigst. Hast du die besseren und meisten Waffen, könnte das schon die Entscheidung sein, wer gewinnt. Wie auf einer mittelalterlichen Burg.
Du grenzt dich ab, weil du Angst hast.
Du akzeptierst nur deine Wahrheit und vertraust niemandem. Du verschließt deine Sinne und stumpfst ab. Wenn jemand über deine Mauern steigen will, dann wirst du aggressiv. Mit deiner Umwelt trittst du kaum noch in Kontakt, denn sie ist dir feindselig gestimmt. Die Verbindung und die große Verbundenheit kappst du. Isoliert und allein kommst du immer mehr in diese Angst-Energie und es wird immer schwerer, daraus zu entkommen. Wenn du aus dieser Angst heraus willst, gibt es eine Lösung.
Öffne dich der Liebe.
Wie wäre es, die Angst zu verbannen und sich der Liebe zu öffnen? Lässt du zu, dass die Verbindung zu allem aufrechterhalten wird? Lässt du die Energie des Universums durch dich hindurch fließen? Zeigst du Toleranz und Liebe? Wenn ja, dann hat die Angst keine Chance und somit auch der Hass und die Ab- und Ausgrenzung. Gehe voller Vertrauen und Mitgefühl in die Welt und benutze dazu vor allem deine Sinne. Mit Achtsamkeit kannst du die Sinne schärfen und dadurch die Verbundenheit herstellen und stärken. Deine Antennen stehen mit der Energie der Liebe immer auf Empfang für die positiven Schwingungen. Und du selbst sendest auch positive Energie, die nicht zerstörerisch wirkt, wie die Angst-Energie, sondern konstruktiv verbindend.
Dein Denken und dein Glaube sind entscheidend, was du in dein Leben ziehst.
Deine Gedanken senden, der Glaube verstärkt und das Universum geht auf deiner Welle auf Empfang. Alles im Universum ist Energie, Schwingung und Wellenfrequenzen. Auf welcher Frequenz sendest du gerade? Wenn du in Liebe und Offenheit, Toleranz und Wertschätzung denkst, dann brauchst du keine mittelalterliche Burg als Verteidigungs- und Schutzbollwerk. Stell dir mal vor, wieviel Energie beim Bau und bei der Erhaltung so einer Burg verschwendet wurden. Stell dir vor, man hätte diese Energie für Toleranz und Miteinander verwendet.
Du glaubst immer noch, dass du dich abgrenzen musst? Weil du, dein geistiges und dein materielles Hab und Gut vor den anderen geschützt werden müssen? Die anderen könnten es dir sonst wegnehmen? Ja. Diese Menschen haben genauso Angst wie du. Sie haben Angst, zu wenig vom Leben abzubekommen. Angst vor zu wenig Anerkennung. Sie identifizieren sich mit Besitz und Wissen. Mehr Besitz und mehr Wissen ist gleich mehr Anerkennung und Bedeutung. Das ist die Folge eines Minderwertigkeitskomplexes. Der rührt daher, dass diese Menschen sich stark nach Anerkennung und Liebe sehnen. Sie können sich alle nicht selbst lieben.
Der Grundstein für ein angstfreies Leben in Frieden und Toleranz ist die Liebe. Und als allererstes die Liebe zu dir selbst. Wenn du in Angst lebst, kannst du lernen, dich selbst zu lieben und so zu akzeptieren, wie du jetzt gerade bist. Dann wird die Angst Stein für Stein bröckeln. Die Burg fällt zusammen. Das zur Abgrenzung gedachte Bollwerk wird nicht mehr länger gebraucht.
Lebe frei. Lebe glücklich.