Schneewittchen, der Spiegel und die Schönheit

Die Gier nach Schönheit

Frauen wollen die perfekte Schönheit. Sie stehen unter dem Zwang von außen, sie vergleichen sich und sind abhängig von der Anerkennung anderer. Das habe ich jetzt ziemlich krass ausgedrückt, aber im Kern stimmt das schon. Der Hang zur perfekten Schönheit ist sehr tief verwurzelt in den Frauen. Immer wieder geht es darum, dass Schönheit einerseits unbedingt und mit allen Mitteln erreicht werden soll, aber andererseits wird das Streben nach Schönheit schnell als Eitelkeit und damit zur Todsünde erklärt. Die Frauen bewegen sich also ständig auf schmalem Grat zwischen Anerkennung und Ablehnung. Die äußerliche Wertschätzung fördert die Minderwertigkeitskomplexe bei Frauen extrem. Sie fühlen sich nicht wohl in ihrem Körper und sind nicht in Harmonie mit sich und der Welt. Die Jagd nach Schönheit führt nie zu einem befriedigenden Ende.

Der Spiegel der Wahrheit

Das erfährt auch die böse Königin aus dem Märchen „Schneewittchen“. Sie kennt nur ihre Schönheit und bewertet sich nur durch ihre äußere Erscheinung. Sie glaubt nicht an die Kraft der inneren Werte, sondern definiert sich ausschließlich über ihr Aussehen. Nur ihre Schönheit zählt. Das lässt sie verbittert werden. Krampfhaft klammert sie sich an dem einen Strohhalm „Schönheit“ fest und lässt sich jeden Tag vom Spiegel bestätigen, dass sie wirklich die allerschönste Frau weit und breit sei. Als sie nun älter wird, droht ihr einziges Gut zu verblassen und die Stieftochter Schneewittchen, die zur Konkurrenz heranwächst, gerät ins Visier. Die Königin kann nicht loslassen, hält fest an dem, was längst vergangen ist und vergleicht sich mit Jüngeren. Ganz schlecht. Für sie kann es keinen Neuanfang, keinen neuen Lebensabschnitt, geben. Sie fürchtet, alles zu verlieren und handelt aus der Angst heraus.

Der Weg der Angst

Der Weg, den die böse Königin nun beschreitet entfernt sich immer mehr von der Liebe und entfernt sie von sich selbst. Ihr Handeln wird immer extremer, weil die Angst immer größer wird. Erst glaubt sie, mit einem einfachen Auftragsmord lässt sich das Problem beseitigen. Aber Schneewittchen bedroht weiterhin ihren einzigen Wert, ihre Schönheit. Also, greift die Königin zu Mitteln der Zauberei. Sie verlockt Schneewittchen mit Waren der Eitelkeit und vergiftet sie damit: Kamm und Korsett. Als auch das nichts bringt, kommt das ultimative Symbol der Sünde und Verführung: der Apfel. Der bleibt Schneewittchen im Hals stecken. Sie kann ihn nicht schlucken, spuckt ihn später sogar wieder aus. Als Unschuldige wird sie kein Opfer der Eitelkeit und Sünde.

 

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Die Schönheit hinter Glas

Was die Königin nicht wahrhaben wollte im Märchen der Brüder Grimm, war die Tatsache, dass es so viel mehr gibt als ihre Schönheit. Leben ist dazu da, neue Erfahrungen zu machen und nicht Altes zu konservieren und Neues zu bekämpfen. So kann es keine Weiterentwicklung geben. Die Schöpfung stockt. Als die Zwerge Schneewittchen in den gläsernen Sarg legen, machen sie damit genau dasselbe wie die böse Königin. Sie konservieren die Schönheit, beten sie an und verehren sie. Die Königin ist ja gewissermaßen auch hinter Glas, wenn sie in den Spiegel schaut und ihr Spiegelbild anbetet. Regelrecht auf den Spiegel und seine Bestätigung ist sie fixiert. Nur die Wahrheit des Spiegels gilt für sie. Sie hat es aufgegeben, ihre eigene Wahrheit zu suchen. Es gibt keinen Weg aus dieser Spiegelwelt. Die Königin bleibt gefangen.

Der Weg der Liebe

Fast wäre das Schneewittchen auch passiert. Gefangen hinter der Glaswand. Angebetet und verehrt. Konserviert. Keine Weiterentwicklung. Kein neues Leben. Aber dann kommt dieser Prinz angeritten, der erkennt, dass hinter Glas kein Erwachen und kein neues Leben möglich sind. Das Leben ist nicht dafür da, alles nur ehrfürchtig zu bewundern, sondern um zu erleben und zu erschaffen. Nicht nur schauen, sondern anfassen, im Moment schwelgen, Glück finden und bereit sein, die Vergänglichkeit des Augenblicks loszulassen und vertrauen, dass Neues und Besseres kommt. Liebe und Glück wartet jenseits des Glases. Also öffnet der Prinz den gläsernen Sargdeckel. Ein Neuanfang in Liebe ist jetzt möglich.

Der Prinz ist hier das Symbol der Befreiung, des Handelns und der Liebe. Die Königin steht für Stillstand und Erstarren, Beharren und Angst. Und wie es sich für ein Märchen gehört, siegt die Liebe und das Böse wird bestraft. Schneewittchen und der Prinz heiraten, die böse Königin stirbt.

Wenn du auch den gläsernen Sargdeckel in deinem Leben öffnen möchtest und endlich dein Leben erleben willst voller Selbstliebe und Glück, dann kontaktiere mich. Im Glückscafé können wir uns unterhalten und eine Strategie entwickeln, die genau zu dir und deinem Leben passt.